Caritasverband für die Diözese Speyer
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23. April 2024

„Wir sind für die Menschen da“

Caritas-Dekanatskonferenz der Ehrenamtlichen befasst sich mit Jahresmotto der Caritas und Orten der Ungerechtigkeit in Ludwigshafen 
 

Frieden beginnt bei mir: Bei der jährlichen Caritas-Dekanatskonferenz am Montag, 22. April 2024, stellte Claudia Möller-Mahnke vom Caritas-Zentrum Ludwigshafen den Teilnehmenden das Motto der diesjährigen Caritas-Kampagne vor und lud zum Austausch über die Caritas-Arbeit im Dekanat ein.
 

Die Caritas-Dekanatskonferenz trifft sich ein- bis zweimal im Jahr. „Sie ist eine Versammlung von Personen aus den Caritasausschüssen der Pfarreien auf Dekanatsebene. Auch Hauptamtliche des Caritas-Zentrums nehmen daran teil“, erläuterte Claudia Möller-Mahnke in ihrer Begrüßung. In der Caritas-Dekanatskonferenz werden die Themen der Gemeindecaritas und des karitativen Engagements besprochen und weiterentwickelt. „Ziel der Konferenz ist es, den Ehrenamtlichen die Möglichkeit zum Austausch zu geben sowie die gegenseitige Unterstützung und kollegiale Beratung“, sagte sie.
 

„Frieden beginnt bei mir“
 

Und so ging es auch gleich mit einem aktuellen Thema los. Die 20 Ehrenamtlichen aus den fünf Ludwigshafener Pfarreien lernten die aktuelle Caritas-Kampagne mit dem Titel „Frieden beginnt bei mir“ kennen. Ein Thema, das wichtiger denn je sei, betonte Claudia Möller-Mahnke mit Blick auf die Kriege in der Ukraine und in Nahost. „Wir erleben zurzeit in unserem näheren Umfeld, innerhalb Deutschlands und weltpolitisch sehr veränderte und unsichere Zeiten. Feststehend geglaubte Sicherheiten werden stark ins Wanken gebracht. Der Bedarf an karitativer Unterstützung und die materielle und psychische Not vieler Menschen nimmt zu“, sagte sie.
 

Auf der anderen Seite sehe sie – und das gebe Hoffnung und Mut – viele Ehren-amtliche und aktive Menschen im Dekanat Ludwigshafen, die sich mit Engagement für die karitativen Werte wie Nächstenliebe, Gerechtigkeit, Respekt und Solidarität in verschiedenen Projekten einsetzen. Häufig genannt wurde das Beispiel der „Winterhilfe“ – eine Aktion der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus und des Caritas-Zentrums Ludwigshafen, die den Winter über einmal wöchentlich eine kostenlose Mahlzeit ausgegeben hatte.

 

Was Caritas bedeutet
 

Nach einem Impuls über die Wirksamkeit und Bedeutung von Ehrenamt stellten sich die Teilnehmenden kurz vor und erläuterten, was Caritas für sie bedeutet. „Caritas heißt Ehrenamt und Nächstenliebe“, „Zuversicht vermitteln und auf Menschen zugehen“, aber auch „Leere füllen“ oder „Caritas ist ein Weg, in soziale Kälte Wärme einzubringen“ beschrieben die Teilnehmenden ihre persönlichen Assoziationen zu Caritas.
 

Das Caritas-Kreuz und eine Kerze in der Mitte des Stuhlkreises symbolisierten da-bei die Verbindung mit Gott und das karitative Engagement. „Es ist schön, dass sich so viele Menschen gegen Gewalt stellen und sich für die Caritas engagieren“, griff Claudia Möller-Mahnke das Jahresthema auf. Es brauche ein solidarisches Wir. „Was mich ermutigt, sind Sie, aktive Menschen und auch viele junge Menschen, die sich am vergangenen Wochenende bei der 72-Stunden-Aktion für Gerechtigkeit, Respekt und Solidarität eingesetzt haben und somit friedensstiftend sind, denn sie wollen etwas verändern“.
 

Orte der Ungerechtigkeit
 

Anschließend erarbeiteten die Ehrenamtlichen in Gruppen Orte der Ungerechtigkeit und Not in ihrem Umfeld. Dabei kristallisierten sich zum einen Orte der Angst und Unsicherheit heraus, wie etwa auf dem Berliner Platz, in Straßenbahnen oder auf Kirchentreppen, sowie eine zunehmende Aggressivität und Gewaltbereitschaft. Moniert wurde auch die Bildungsungerechtigkeit durch fehlende Kita-Plätze und mangelnde Sprachförderung in Bildungseinrichtungen. Orte der Ungerechtigkeit sind soziale Brennpunkte wie etwa die Bayreuther Straße. Beklagt wurde die noch nicht optimale Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden ebenso wie die abnehmende Zahl von Helfenden.


Bei der anschließenden Diskussion waren sich die Ehrenamtlichen einig, dass es darum gehe, in Kontakt mit Menschen zu kommen. Nur so könne man von Not erfahren und versuchen zu helfen. Caritas-Arbeit sei Schnittstellenarbeit. Sie werde da wichtig, wo Not sei.
 

„Caritas-Sein ist eine Haltung“
 

Claudia Möller-Mahnke appellierte, mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen und die Menschen gleichberechtigt wahrzunehmen. „Christ sein, Caritas sein ist eine Haltung“, so lautete das Resümee der Diskussion. Und damit schloss sich der Kreis zum Jahresmotto – Der Frieden beginnt bei uns.
 

Die Konferenz endete mit einer Meditation zur Jahreskampagne, die Ton-Vinh Trinh-Do vom Caritas-Förderzentrum St. Johannes & St. Michael durchführte. „Wir sind oft auch innerlich unruhig, nicht friedlich“, sagte er und lud dazu ein, sich dem Jahresthema ganzheitlich zu widmen.


Text und Fotos: Dr. Anette Konrad
Bildtexte: 
Caritaskonferenz 2: 
Orte der Not und Ungerechtigkeit: Gemeindereferentin Simone Hartner (links) und Claudia Möller-Mahnke halten die Ergebnisse der Gruppenarbeit fest.
Caritaskonferenz 3: 
Was bedeutet Caritas für mich? Bewegter Beginn der Konferenz.
Caritaskonferenz 4:
 Kerze und Caritas-Kreuz als Mittelpunkt der Dekanatskonferenz.
Caritaskonferenz 6: 
Mit dem Caritas-Kreuz in der Mitte: Die Mitglieder der Dekanatskonferenz diskutieren über Caritas in Ludwigshafen.